How-to-make: Das eingestrickte Knopfloch

Als besonders ärgerlich habe ich es immer empfunden, wenn Knopflöcher an selbstgestrickten Jacken und Pullovern im Laufe der Zeit größer wurden und die Knöpfe dann vielleicht etwas zu klein waren. Oder sich ein Maschenbein schräg in das Knopfloch zog, was die 'cleane' Optik des Strickstücks immer ein bisschen verdorben hat.

Im Laufe der Zeit habe ich immer dann, wenn ein Knopfloch eingestrickt werden musste, ausprobiert, was die Technik bzw. Optik eines eingestrickten Knopfloches verbessern könnte - inzwischen habe ich für mich eine Strickweise gefunden, die ein formstabiles und optisch ansprechendes Ergebnis liefert. Sollte jemand von Euch auch auf der Suche nach dem perfekten Knopfloch sein, so kommt hier meine Variante:

In meinem Beispiel, einem Babyjäckchen, besteht das Knopfloch aus nur einer Masche. Da ist es ganz besonders ärgerlich, wenn es mit der Zeit ausleiert. Deshalb kette ich diese eine Masche nicht auf die übliche Weise ab, sondern hebe zwei Maschen von der linken auf die rechte Nadel...

















und ziehe sie übereinander. Also abketten, ohne die Maschen vorher abzustricken. Ihr werdet merken, dass die übergezogene Masche deutlich fester auf der Nadel sitzt, als würde sie vor dem überziehen noch mal abgestrickt.


























Nachdem die Maschen für das Knopfloch auf diese Weise abgekettet wurden, wird die verbleibende Masche von der rechten Nadel wieder auf die linke Nadel gehoben.
























Nun das Strickstück wenden.













Jetzt werden die Maschen, die wir für das Knopfloch abgekettet haben, in derselben Reihe wieder angeschlagen, was die Gefahr des Ausleierns nochmals verringert.
Der Anschlag erfolgt nicht in der üblichen 'Long Tail'-Methode, sondern mit dem 'Cable cast on': Mit der rechten Nadel zwischen der ersten und der zweiten Masche auf der linken Nadel durchstechen...




















und den Faden holen (ich stricke hier übrigens mit zwei Fäden, es sieht nur aus, als seien es zwei Maschen).
























Die neu gebildete Masche auf die linke Nadel legen.





















Und nun kommt Clou Nummer 2 - wir nehmen eine Masche mehr auf, als wir für das Knopfloch abgekettet haben:


























Diese letzte Masche bleibt auf der rechten Nadel und...























wir drehen das Strickstück wieder um.

Die zusätzlich aufgenommene Masche wird nun mit der ersten Masche auf der linken Nadel rechts zusammen abgestrickt, das stabilisiert den linken Rand des Knopflochs:






















Damit haben wir wieder die Anzahl Maschen, die wir vor dem Knopfloch auch hatten.
Das Ergebnis ist ein schönes, festes Knopfloch, kaum größer, als eine Masche:
























Solltet Ihr diese Methode mal ausprobieren, würde ich mich über Feedback freuen, auch ich lerne gerne noch dazu. Habe ich etwas undeutlich oder umständlich erklärt, beantworte ich natürlich auch gerne Fragen. Und wenn Ihr eine andere/bessere Methode kennt/entwickelt habt und mir verraten wollt - gerne, das hier ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss...

Mein nächstes How-to-make wird sich übrigens mit der Randmasche beschäftigen - auch ein ziemlich weites Feld ;)

Bis dahin eine gute Zeit,
Liese aka Manuela aka Lilla Ull Huset

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